Zilleskapelle

Die Zilleskapelle steht am Hang des Zillesberges. Berg und Kapelle sind nach dem hl. Cyriakus benannt, einem der Vierzehn Nothelfer. Durch eine dialektbedingte Verschleifung wurde aus Cyriakus Zilles. Erwähnt wurde die Kapelle schon um 1100 und später noch einmal im Jahre 1257. Verschiedenen Quellenangaben zufolge befand sich bei dem kleinen Gotteshaus, an den Chor anschließend, bis ins 19. Jahrhundert eine Eremitage.
Vermutlich aufgrund einer Verwechslung änderte sich vorübergehend das Patronat der Kapelle. So wurde in einem Visitationsbericht (1569) des Kardener Archidiakons eine Kapelle der hl. Cäcilia erwähnt, bei der es sich um die Zilleskapelle handelte. Möglicherweise war neben mangelnder Kenntnis die Wortverwandtschaft zwischen Zilles und Cäcilia dafür ausschlaggebend.

Das Gebäude ist ein verputzter, rechteckiger Bruchsteinbau. Ihm ist nach Osten ein ebenfalls rechteckiger Chor vorgelagert. Die Giebelseite zur Mosel wird von einem spitzen Dachreiter geschmückt. Ein Rundfenster im Giebelfeld dient zur Beleuchtung der Empore. Darunter befindet sich der Eingang.

Das Innere der Kapelle wurde 1960 grundlegend neu gestaltet. Sehenswert sind die abstrakten, aber farbigen Fenster. Sie haben zum Inhalt das Kreuzwunder des hl. Hubertus, die Treiser Steinbrüche, Wald und blühende Natur, das siebenfach durchbohrte Herz Mariens und im Rundfenster über der Empore das in die Erde gesenkte Samenkorn. Der Altar wurde dem heimischen Kriegerdenkmal entnommen. Die zwei Mosaiken an den Chorwänden zeigen den Diakon Cyriakus und Johannes den Täufer.

Stationsweg
In der ersten Kurve der Kastellauner Straße beginnt ein Kreuzweg durch die Weinberge zum Zillesberg. Schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich hier ein Stationsweg, von dem jedoch nur noch Fragmente erhalten sind. In den 14 Häuschen sind heute Halbreliefs zu sehen. Sie beruhen auf bildlichen Darstellungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Wegekapelle
Die Zilleskapelle ist auch erreichbar, wenn man zunächst der Straße nach Kastellaun im Hunsrück folgt. Dort begegnet man einer kleinen Wegekapelle, die ein beachtenswertes Kruzifix birgt. Von ihr aus führen sieben Stationen mit expressionistischen Darstellungen der "Sieben Schmerzen Mariens" zur Zilleskapelle.

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