Das Gemeindewappen

Das Wappen der Ortsgemeinde

Nach neuester Forschung wird Treis 762 als "trisgodros villa publica" erstmalig erwähnt; die Urkunde ist als Kopie des 10. Jahrhunderts im "Liber aureus" der Abtei Prüm überliefert (Halfer M.: Trigorium und Treis, in: Jb. f. westd. Ldg. 21,1995, S. 140 u. 147). Güter zu Treis gehören zu dem Besitz der Polenkönigin Richeza, Pfalzgrafentochter, den diese angeblich 1051 und 1056 dem Kloster Brauweiler (b. Köln) schenkte (CDRM I, 56). Seit dem 11. Jahrhundert hatte das Stift St. Kastor in Karden durch Schenkungen und Zukäufe bedeutenden Grundbesitz (LHAKo 99, 723). 1103 erhielt das Kloster Ravengiersburg im Tausch von St. Stephan in Mainz einen Hof in Treis (curtis in Tris) (MRUB 1,407).
Karden überliefert uns den Namen eines römischen Vicus, der in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts bei dem Geographen von Ravenna (VI; 26) als "Cardena" genannt ist. Karden war Ende des 6. Jahrhunderts Mittelpunkt einer Großpfarrei, aus deren Priesterkollegium sich im 9. Jahrhundert das Stift St. Kastor entwickelte (LHAKo 701 A VII). Im Jahre 926 heißt es in einem Tauschvertrag der Abtei St. Maximin "in Karadone" (MRUB I, 166) und im 11. Jahrhundert "villa Cardiniacus".

Wappenbeschreibung:
Wappen geviert. In Feld 1: ein goldener Stern in Schwarz, in Feld 2: im goldenen Feld ein roter Einhenkelkrug, in Feld 3: eine blaue Lilie in silbernem Feld, in Feld 4: in schwarzem Feld ein goldener Hammer, umwunden von zwei goldenen Schlangen.

Begründung:
Der Stern ist bereits 1519 im Treiser Gerichtssiegel enthalten, desgleichen im Wappen der Burggrafen von Treis. Der Einhenkelkrug weist auf das während der gesamten Römerzeit in Karden brühende Töpferhandwerk hin. Mehrere Stücke dieser Art sind im Stiftsmuseum. Die Lilie erscheint in dem Siegel des Kollegiatstiftes in Karden aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts; sie weist auch auf Maria als ehemalige Kirchenpatronin. Der Hammer, von zwei Schlangen umwunden, weist auf das Wappen der Familie Broy in Karden. Dieses Zeichen begegnet uns auf mehreren Grabplatten und dem Flügelaltar in der Stiftskirche sowie auf dem Türsturz des sogenannten "Burghauses".

Beschluss des Gemeinderates:
Am 03.02.1977 beschloss der Gemeinderat die Einführung eines Wappens und beauftragte den Heraldiker A. Friderichs und den Heimatkundler H. Ritter, Entwürfe anzufertigen. In seiner Sitzung vom 18.07.1977 entschied sich der Rat für den Vorschlag Nr. 3 unter der Maßgabe, die vorgesehene Amphore durch einen Einhenkelkrug zu ersetzen.

Genehmigung:
Die Genehmigungsurkunde wurde am 14.02.1978 von der Bezirksregierung in Koblenz ausgestellt (Az.: 100-08, gez. Korbach, Regierungspräsident).

Wappenentwurf:
A. Friderichs / H. Ritter

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